Projekte

Gängeviertel

Wo alles begann...

Der gemeinnütziger Verein Kunstleben e.V. geht zurück auf unser Engagement für das Quartierskonzept „Kunst leben im Hamburger Gängeviertel“. 2003 hat die kulturreich Agentur im Auftrag der Projektentwickler von Implan ein Konzept erstellt und in Teilen bereits gelebt, in dem Kunst, Arbeiten und Wohnen in Geschichte in Einklang gebracht werden und sich gegenseitig bereichern. Nach langjährigen Bemühungen und der Kehrtwende der Investoren konnte das Konzept allerdings nicht in der angestrebten Form realisiert werden. In der Zeit der Bemühungen hat die daraus erwachsene KunstLeben-Initiative mehr als 40 Ausstellungen mit Kunstschaffenden aus Hamburg und internationalen Gästen in seinen Projekträumen und den Leerständen am Valentinskamp 37 realisiert. Mit Sitz in dem denkmalgeschützten Haus haben wir im KunstLeben-Projektraum unter anderem Studierenden die Möglichkeit gegeben, ihre Abschlussarbeiten aus Kunst, Design und Fotografie zu präsentieren und sich in der Kuration zu erproben. Wir haben ortsspezifische Projekte von Künstlern vorgestellt und begleitet, die sich ebenfalls für den Erhalt des Quartiers stark gemacht haben. Gemeinsam mit den Projektentwicklern wurden wertvolle Atelierflächen sonst brachliegender und nicht genutzter Wohnfläche geschaffen, in denen die Künstler wirken und arbeiten konnten. Trotz regelmäßig an die Stadt gerichteter Appelle und Konzepte zum Erhalt des Gängeviertels konnte der zunehmende Verfall des Stadtteils nicht gestoppt werden.

 

Im August 2009 haben sich daher zusätzlich zu den ansässigen Künstlergruppen, u.a. „Salon Valentina“ und „Puppenstube“, rund 200 weitere Künstler mobilisiert und das Gängeviertel zum Politikum gemacht. Mit ihrer besonderen Bespielung und Besetzung des Quartiers haben sie die Missstände breitenwirksam in die Öffentlichkeit gebracht. Aus diesem Engagement hat sich der Verein „Komm in die Gänge“ neu konstituiert, deren Mitstreiter sich seither für ein lebendiges, sozial verträgliches Kulturquartier und für den Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude einsetzen. Einzig die kommunizierte Stunde 0 seit der Besetzung bringt ein falsches Bild in die Öffentlichkeit. Bereits vor unserem Engagement gab es Wegbereiter wie Denkmalschützer, Anwohner und Kunstschaffende, die sich für das Quartier, den Erhalt und seine Geschichte eingesetzt haben.

 

Ebenfalls 2009 hat die KunstLeben-Initiative zum unserem 5-jährigen Jubiläum den gemeinnützigen Verein KunstLeben e.V. gegründet, der sich mit seiner Arbeit autark und als Mitglied des „Komm in die Gänge“-Vereins insbesondere auf die Förderung von Nachwuchskünstlern im Quartier konzentriert hat. Anlässlich des Jubiläums haben wir die retrospektive Gruppenausstellung "Kunst leben im Hamburger Gängeviertel" gezeigt.

 

Da wir auch in der Galerie von kulturreich in der Wexstraße (Neustadt) und in der HafenCity aktiv wurden, und die Arbeit vor Ort nicht mehr leisten konnten, haben wir ehemaligen KunstLeben-Mitstreiterinnen den gemeinsam in "Raum linksrechts" umbenannten KunstLeben-Projektraum überlassen. Gemäß der Ursprungsidee, jungen Künstlern die Möglichkeit zu geben, ihre freien Projekte zu präsentieren, und sich für das Gängeviertel-Quartier stark zu machen, betreuen sie weiterhin den Spielort.

 

Das KunstLeben-Team ist natürlich weiterhin aktiv, gibt jungen Kunstschaffenden zum Beispiel eine Plattform für ihre Projekte in der kulturreich Galerie oder auf dem DRUNTER & DRÜBER – Neustadt Festival. Letzteres veranstalten wir alle 2 Jahre gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Großneumarkt – Fleetinsel e.V. mit Unterstützung der kulturreich Galerie.